Die Onlinewelt. Sie ist riesig. In 2017 nutzten 81 % der Deutschen das Internet. Und jedes Jahr werden es mehr. Die Angebote scheinen unendlich zu sein. Soziale Netzwerke, YouTube, Online-Banking, Google, Amazon und und und. Dass sich in dieser Onlinewelt jede Menge Konsumenten tümmeln, haben kommerzielle Unternehmen schon sehr früh erkannt. Wenn man im Internet unterwegs ist begegnet einem Werbung über Werbung. Doch wie sieht es in unseren christlichen Welt aus? Haben Gemeinden ebenfalls das Potential erkannt, Menschen Online zu erreichen?
Christliche Gemeinden in der Onlinewelt – was sagt die Bibel dazu?
Natürlich gab es in der Bibel noch kein Internet. Trotzdem möchte ich zwei bekannte Bibelverse aufführen, die ich zum Thema Online-Präsenz interessant finde.
Die erste Bibelstelle: Geht hin in alle Welt
“Geht hin in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die gute Botschaft.”
Jesus Christus, die Bibel, Markus 16, 15
Die Aufgabe (bzw. der Missionsbefehl) ist klar: Wir als Christen sollen in die GANZE Welt gehen und ALLEN Menschen von Jesus erzählen. Heißt das, wir sollen blind drauf los stürmen und jeden anquatschen, der uns über den Weg läuft? Bestimmt gibt es Situationen, wo genau das angebracht ist. 😉 Allerdings denke ich, dass wir eher überlegen sollten, wie sich Menschen heutzutage erreichen lassen. Die Art der Ansprache hat sich stark gewandelt. Früher war es akzeptiert von Haus zu Haus zu ziehen oder Menschen in der Fußgängerzone anzusprechen. Heute verdienen es die Leute, zeitgemäßer angesprochen zu werden: Dazu gehört vor allem auch das Internet.
Die zweite Bibelstelle: Ihr seid das Licht der Welt
„Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter den Eimer, im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Jesus Christus, die Bibel, Matthäus 5, 14-16
Wir Christen sind Licht, weil wir durch Jesus erleuchtet wurden. Wenn ein Licht in einer finsteren Umgebung leuchtet, kann es nicht anders, als seine Umgebung zu erhellen. Erst recht nicht, wenn sich viele Lichter in einer Stadt zusammentun (örtliche Gemeinden) und zusammen leuchten! Es wäre völlig unverständlich, wenn sich die Lichter verstecken würden. Viel eher suchen die Lichter sich die höchste Stelle der Stadt, wo sie am meisten Dunkelheit erhellen können.
Wo sind die Menschen heute?
Google hat kürzlich die Studie veröffentlich: So tickt die Generation Z (Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind). Warum? Weil Generation Z schon bald die größte Konsumenten-Gruppe weltweit sein wird. Man will wissen, wie man die Marketing-Strategien an die neue Zielgruppe anpassen muss, um deren Aufmerksamkeit zu bekommen.
Google-Studie: So tickt die Generation Z
- Gen Z hat eine geringe Toleranz für schlechte Benutzererfahrungen
- 60 % verwenden keine langsam ladenden Webseiten und Apps
- 62 % verwenden keine schwer zu navigierenden Apps
- Das Wohlbefinden der Gen Z ist an ihre Social-Media-Aktivitäten gebunden
- 42 % sind der Meinung, dass Social Media einen direkten Einfluss darauf hat, wie sie über sich selbst denken.
- Soziale Netzwerke, “the place to be”
- YouTube ist die Nr. 1: 69 % nutzen YouTube mehrmals täglich
- Marken, die nicht via Social Media werden, werden als nicht existent betrachtet. 46 % folgen Marken in sozialen Netzwerken
- Werbeanzeigen sind selbstverständlich und nicht störend. 30 % finden YouTube-Werbung vertrauenswürdiger als jedes andere Anzeigenformat.
Tipps für Marken der Google-Studie
- Seien Sie dort präsent, wo die Gen Z ist: Mobil und auf Social-Media-Plattformen. Marken, die dort nicht auftauchen, gibt es für diese Generation nicht.
- Erfüllen Sie den Bedarf an Geschwindigkeit und verbessern Sie Websites und Apps.
- Stellen Sie relevante Inhalte bereit: Beantworten Sie Fragen, geben Sie Ratschläge und seien Sie unterhaltsam.
Facebook: DAS soziale Netzwerk
Aber auch bei älteren Menschen finden soziale Netzwerke immer größeren Anklang. Laut Facebook gibt es im November 2018 in Deutschland 32 Millionen aktive Facebook-Nutzer. Anzahl steigend. Davon nutzen 90 % die Facebook-App auf mobilen Endgeräten.
„In Deutschland sind heute mehr als 32 Millionen Menschen monatlich auf Facebook aktiv, vernetzen sich mit anderen, tauschen sich aus und gehen gemeinsamen Interessen oder Ideen nach.“
https://allfacebook.de/zahlen_fakten/offiziell-facebook-nutzerzahlen-deutschland
Das Internet ist schon lange eine Welt für sich. Die Menschen heutzutage leben online. Das ist Fakt.
Geht hin in alle Welt, auch in die Onlinewelt
Auch wir als Christen sind Teil der Onlinewelt. Auch wir sind auf Facebook, Instagram, YouTube, Google, Amazon, Websites, Mobile, usw. Eigentlich müssen wir also gar nicht mehr erst “hingehen”. Doch was machen wir daraus? Sind wir dort auch ein Licht für Jesus?
Unternehmen geben jeden Tag ihr Bestes, um online die Aufmerksamkeit für ihre Produkte oder Marken zu bekommen. Klar, sie wollen verkaufen.
Wie sieht es mit christlichen Gemeinden in der Onlinewelt aus? Sollten nicht auch Kirchen ihr Bestes geben, um Online gemeinsam zu leuchten? Nicht für Geld, wie Unternehmen, sondern für Gott? 😉